Trennung ohne Schaden?
Shownotes
Eine Trennung ist oft schmerzhaft und schwierig – besonders für Kinder. Wie kannst du als Vater oder Mutter dafür sorgen, dass dein Kind während und vor allem auch nach dieser Zeit geschützt bleibt, nicht zwischen die Fronten gerät und keine bleibenden Schäden davonträgt?
In dieser wichtigen Folge des Vaterherz-Podcasts spricht Carsten tiefgründig, klar und einfühlsam darüber, wie du dein Kind in der sensiblen Phase einer Trennung gut begleiten kannst. Er zeigt konkret auf:
- Warum eure Haltung als Eltern entscheidend ist, damit die Kinder nicht unnötig leiden.
- Wie ihr euer Kind vor emotionalen Verletzungen bewahrt, ohne Gefühle zu unterdrinden.
- Was Kinder in der Trennung wirklich von euch brauchen: Sicherheit, Klarheit, Ehrlichkeit und Liebe.
- Typische Fehler, die Eltern in der Trennung machen – und wie du sie vermeidest.
Carsten vermittelt ein tiefes Verständnis dafür, was eure Kinder emotional erleben, gibt konkrete Beispiele und praktische Wege, wie ihr gemeinsam mit dieser herausfordernden Situation umgehen könnt, ohne zusätzliche Verletzungen zu verursachen.
Diese Episode ist ein wichtiger Begleiter für alle Eltern, die in einer Trennungssituation Orientierung suchen und sicherstellen wollen, dass ihr Kind bestmöglich begleitet wird.
Was du konkret mitnimmst:
- Konkrete Impulse für eine liebevolle und achtsame Begleitung deiner Kinder in der Trennung.
- Klare Orientierung, was du tun und lassen solltest, um dein Kind emotional zu schützen.
- Ein tieferes Verständnis dafür, wie sich dein Kind fühlt und wie du es wirklich unterstützen kannst.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Trennung gehören zu den schmerzhaftesten Erfahrungen, die Familien machen können. Heute möchte ich mit dir darüber sprechen, was Kinder in dieser Zeit am meisten brauchen und wie wir als Erwachsene gute Orientierung geben können. Ich würde die Folge Trennung ohne Schaden wie Kinder sicher durch diese Zeit kommen, nennen. Es ist sicherlich nicht einfach, in so kurzer Zeit diese ganzen Facetten mit abzubilden die es eigentlich bräuchte um so eine Trennung wirklich gut zu begleiten. Und ich mache das ja nicht umsonst seit Jahren schon, weil ich genau weiß, wie Trennungen funktionieren Gut verlaufen können im Sinne der Kinder, wie das respektvoll bewusst, vielleicht sogar liebevoll funktionieren kann, aber wie es in manchen Kontexten auch ganz anders aussehen kann.
Dass wir über Jahre im Kampf bleiben als Eltern, dass wir unseren Kindern zumuten, dass da immer Loyalitätskonflikte Ängste,: Unsicherheiten mitschwingen. Und deswegen würde ich gerne ein paar Punkte nennen, auf die ihr achten könnt, wenn das bei euch ein Thema ist. Und ich glaube, der wichtigste Aspekt in all dem, was da passiert, in all dem, was da an Verletzungen natürlich bei so einer Trennung mit dazukommt, geht es darum, unseren Kindern Sicherheit und Verlässlichkeit weiterhin zu geben. Also das, was sie in regulären Kontexten in vermeintlich stabilen Beziehungen oder Ehen auch brauchen, braucht es dort nochmal besonders, weil so vieles gerade am Kippen ist. Und ich gehe heute nicht darauf ein, wie da gute Kommunikation stattfinden soll, sondern erstmal auf die Bereiche, die ihr im Blick haben solltet in dieser Zeit.
Ich glaube, am wichtigsten ist gerade beim Thema Sicherheit und Verlässlichkeit, dass wir respektvoll als beide Elternteile miteinander umgehen, auch wenn wir uns verletzen Nicht wertgeschätzt fühlen auch wenn wir unsere: Konflikte, die wir vorher natürlich hatten, sonst wäre die Trennung nicht gekommen, noch nicht geklärt haben, noch nicht angesprochen haben. Und ich weiß wie schwer das ist, wenn wir innerlich wütend sind, wenn wir Angst haben, in bestimmten Situationen wieder bloßgestellt zu werden, beschämt zu werden, wo wir merken dem anderen das nicht recht machen zu können. Oder wir Angst vor dem anderen haben in Beziehungen Bestimmte Situationen der Überforderung wiederzukommen oder in vielen anderen Situationen so wieder zu landen, wie wir es nicht mehr haben wollen. Das heißt, unsere ganze Erfahrung, die wir als in der Partnerschaft hatten und, das würde ich noch dazugeben, all das, was wir auch in unserer Kindheit Jugend, in früheren Partnerschaften erfahren haben, schwingt damit rein, mit all den offenen Wunden, die im Laufe unserer Partnerschaft dann berührt wurden.
Das heißt, es ist gar nicht so einfach, das zu machen, was ich gerade sage, respektvoll mit dem anderen umzugehen, weil wir Ziemlich wahrscheinlich, dass sie nicht die ganze Zeit schaffen und ziemlich wahrscheinlich unfair werden, verletzt sein werden in bestimmten Situationen Die Übergänge, die dann sich neu finden müssen, die Zeiten, die sich neu finden, oft nicht so: fair und respektvoll gestalten können, wie es gut wäre. Und trotzdem braucht es diese innere Erinnerung diese innere Ausrichtung für uns, dass unsere Kinder am unsichersten, am unglücklichsten sein werden, wenn wir in einem permanenten Kampf sind als Eltern über die Trennung hinaus Das heißt, egal welches Modell wir dann finden oder was sich mit der Zeit noch entwickelt, wir sollten darauf achten, dass beide Eltern ausreichend Platz haben, um ihre Beziehung jetzt vielleicht anders und selbstständig zu den Kindern zu entwickeln, dass wir respektieren, dass beim anderen durchaus sich Dinge auch verändern, gerade weil wir jetzt nicht mehr in dem Rahmen sind, den wir vorher für uns gewählt haben.
Das heißt, es kann durchaus sein, und das ist ein Vorwurf für viele Väter in Kindern Der konfliktreichen Trennungskonstellation, dass der realisiert, hey Mist, ich habe das unterschätzt wie wichtig die Beziehung zu meinem Kind mir ist, was für ein wichtiger Teil das für mich ist und gerade in dieser Krise des: Verlustes von allem, was ich bisher hatte Ja, hatte. Es ist nicht selten, dass Männer realisieren, nein, ich will das ab heute anders. Ich möchte anders mit meinem Kind umgehen, ich will anders Beziehungen gestalten, ich will anders Zeit verbringen. Und im besten Falle und das wäre natürlich meine aus meiner fachlichen Perspektive immer die Empfehlung, zu reflektieren vielleicht auch Unterstützung zu holen zu dem, was vielleicht auch zur Trennung geführt hat zu dem, was noch im Wege steht, wirklich entspannt und liebevoll auch. Die Beziehung zu unseren Kindern zu pflegen und auch als getrennte Eltern respektvoll miteinander umzugehen. Zu dieser Sicherheit, zu dieser Verlässlichkeit gehören natürlich auch, dass bestimmte Abläufe vielleicht doch noch fortgesetzt werden können. Dazu gehören vielleicht auch Rituale die entweder vorher schon da waren oder die neu dazukommen können, damit sich unsere Kinder entspannen können, auch in dieser schwierigen Umgebung Dass sie sozusagen einen neuen Boden unter ihren Füßen bekommen, obwohl gerade alles um die Ohren fliegt.
Auch aus unserer Erwachsenenperspektive: ist es natürlich so. Und gerade Männer, die im Zweifel diejenigen sind, die später merken, dass die Trennung schon da ist, weil die meisten Trennungen, die meisten Scheidungen von Müttern ausgeht, die sind oft am wenigsten in der Lage genau in dem Moment wirklich bewusst und fair und respektvoll und gestalterisch unterwegs zu sein wo es am wichtigsten wäre. Das heißt, wenn du das hörst und du bist gerade in so einer Situation, wo es eigentlich nur um verletztes Kämpfen geht, um Recht haben, um Recht behalten, um im Grunde das Gefühl zu bekommen, hey, ich bin auch was wert und ich verdiene es. Eine gute Beziehung zu meinen Kindern zu haben, dann kann ich das sehr gut nachvollziehen und gleichzeitig ist es wichtig, da möglichst schnell immer wieder rauszugehen und zu gucken, hey, was ist jetzt wirklich gut für die Situation mit meinem Kind, was ist wirklich gut für uns, was brauche ich, um mehr Stabilität zu haben, ohne den anderen dafür verantwortlich zu machen.
Das gilt natürlich umgekehrt genauso.: Das heißt, Sicherheit und Verlässlichkeit entsteht auch dadurch, dass wir für uns Sicherheit und Verlässlichkeit finden. Und uns jemanden suchen, mit dem wir gut sprechen können. Ob das ein Freund war, vielleicht mit dem wir lange nicht gesprochen haben, aber wo wir wissen, das passt.
Ob wir uns professionelle Unterstützung holen gerade wenn wir merken wir sind massiv überfordert mit dieser neuen Situation. Oder wenn wir merken, ich kriege das zwar schon ganz gut hin, aber ich möchte gerade aus der Erfahrung der Trennung das anders machen, bewusster machen. Und dass es sich genau in der Zeit und sowas bei mir, in der Zeit lohnt wirklich sich selber besser kennenzulernen, sich selber zu Ja, weiterzubilden Kompetenz aufzubauen gerade weil wir jetzt, ab jetzt, vollverantwortliche Zeit mit unseren Kindern haben und dann oftmals eine größere Lernkurve brauchen, die dann auch dazu führt, wenn wir uns da wirklich drauf einlassen, wirklich lernen, wer ist mein Kind jetzt, was braucht es in der Situation, wer bin ich und was brauche ich, um das gut zu gestalten, für Sicherheit und Verlässlichkeit sorgt.: Das Zweite was Kinder sehr dringend brauchen und das natürlich alles miteinander verknüpft, die emotionale Ehrlichkeit über das, was gerade da ist. Also was, was die meisten Erwachsenen nicht gut können, um das mal so zu sagen. Also anzuerkennen dass es gerade beschissen so ist, dass es traurig ist, dass wir wütend sind, dass wir ängstlich sind, was die Zukunft angeht dass wir Angst darum haben, was passiert jetzt mit der Beziehung mit meinem Kind. Das ist alles, wie ihr aus meinen Folgen wisst sowieso spürbar und deswegen macht es auch keinen Sinn, das zu verstecken, zu übertünchen, wegzuplappern. Aber es geht auch nicht darum, unseren Kindern, egal welchem Alter, alles Mögliche an unserer emotionalen Überforderung aufzutischen, sondern zu gucken, okay, was kann ich wirklich altersgerecht vermitteln, wo kann ich ehrlich sein Und wo kann ich gemeinsam mit meinem Kind auch die Traurigkeit, vielleicht auch die Angst, die Wut gemeinsam zu halten.
Und das ist oftmals etwas, was wir nicht so gut: können, was wir aber in der Situation vielleicht gerade jetzt lernen können. Wenn wir uns damit beschäftigen können, dass wir selber uns Möglichkeiten suchen, okay, wo hat meine Wut wo hat meine Traurigkeit, wo hat meine Angst in dem Fall seinen Platz? Was brauche ich Was hat mir früher Stabilität gegeben, was ich jetzt möglicherweise wiederbeleben kann? Also es geht nicht darum, unsere Kinder damit zu überfordern, was bei uns alles los ist und den großen Erklärbären zu spielen Aber da zu sein mit der Emotionalität unserer Kinder in dem Moment, also nicht die Traurigkeit oder die Wut einfach darüber hinweg zu gehen und sie weghaben zu wollen, sondern zu akzeptieren dass das bei einem Trennungsprozess dazugehört weil sich natürlich nicht nur für uns alles verändert, aber auch besonders für unsere Kinder.
Und da gehört all das emotionale Spektrum was es dazu gibt, damit dazu. Und es ist gut, dass Sie jemanden an der Seite haben, der damit umgehen kann oder zumindest versucht, damit umzugehen auch wenn das manchmal nicht gelingt. Aber dran bleibt, immer wieder.: Und das wird davon ausgehen, dass so ein Trennungsprozess durchaus ein, zwei, drei, vielleicht fünf Jahre an Trauerprozess, an Auseinandersetzung braucht. Bei manchen ist das... Überhaupt noch nicht verarbeitet weil sie keine Eltern in der Nähe hatten, keine Eltern hatten, die sie damit gut begleiten konnten, dass diese wichtigen emotionalen Prozesse nicht da sein konnten, weil keiner der Eltern mit diesen vermeintlichen negativen Gefühlen gut umgehen konnte. Das heißt, emotionale Ehrlichkeit, Echtheit ist für mich ein wahnsinnig wichtiger Aspekt in dieser Zeit nach der Trennung und im Grunde auch generell Der dritte und letzte Punkt ist auch damit verknüpft, wir müssen die Bindung und die Loyalität zu beiden Elternteilen schützen. Und ich weiß, es gibt Situationen wo das wahnsinnig schwierig ist.
Ganz klar: im Kontext von häuslicher Gewalt ist es ganz anders zu bewerten. Es ist anders zu bewerten, wenn bestimmte Herausforderungen auch psychische Herausforderungen bei einem der Elternteile massive Auswirkungen hat. Aber prinzipiell darauf zu achten, okay, beide Eltern dürfen vom Kind geliebt werden. Das heißt, es ist wichtig, dass wir unser Kind davor schützen, dass wir unseren Streit den wir vielleicht noch austragen den wir haben, dass wir das nicht mitbekommen Die Abwertung, die dann oft mitschwingt weil wir so verletzt sind, weil wir noch so wütend sind über den anderen. Dass das nicht allzu viel Einfluss darauf hat, wie klar unsere Kinder trotzdem loyal zu beiden Elternteilen sein können, in Bindung, Beziehung bleiben können.
Das heißt, im Grunde geht es darum, dass unsere Kinder die Erfahrung machen, hey, mein Papa, meine Mama, die gehen respektvoll miteinander um, die haben sich: zwar getrennt aber die sind sicher für mich da, die bleiben da. Und das ist eine wahnsinnig wichtige Erfahrung, die die Kinder in der Zeit machen müssen, auch wenn es uns schwerfällt. Wenn wir lange im Kampf bleiben, Wenn unsere eigenen Verletzungen, unsere eigenen Trigger immer wieder dazu führen, dass wir uns gegenseitig angreifen, uns abwerten wie ich gesagt hatte, dann macht das was mit unseren Kindern über Jahre. Ganz abgesehen davon, dass wir da merken, dass wir noch nicht wirklich Verantwortung für unsere eigene emotionale Regulierung übernommen haben. Es führt auch dazu, dass immer eine Grundanspannung da ist, dass immer eine Unsicherheit bei unseren Kindern da sein wird. Hey, was darf ich jetzt sagen dem Papa, der Mama? Was darf ich machen? Wie sehr darf ich zeigen, dass ich den anderen vermisst habe? Das sind alles Dinge, die sich dann zeigen, wenn wir unseren Kindern im Prinzip zumuten, dass sie sich zurückhalten müssen, dass sie sich beschränken müssen in dem, was eigentlich gefühlt oder ausgelebt werden müsste.
Das heißt, für mich hat das viel mit Haltung zu: tun mit Respekt vorm Anderen aber auch eben, Das Thema der Verantwortung. Was brauche ich, wenn wir nicht gut miteinander klarkommen? Was ist mein Anteil daran? Und wo braucht es möglicherweise Unterstützung? Als Eltern als Paar. Es gibt nicht umsonst fantastische Familienberatungen auch in eurem Umfeld. Aber auch vor allem bei mir als Vater, als Mutter zu schauen, okay, was wird da an alten Geschichten berührt, wo ich die Verantwortung nicht mehr länger auf den anderen schieben kann. Wo ich selber schauen muss, was brauche ich? Damit das ein Stück weit heilen kann? Was brauche ich, damit das nicht immer wieder unsere Elternbeziehung belastet? Und wie kommen wir gemeinsam auf eine Ebene wo wir auf Augenhöhe für die neue Konstellation für die Zukunft unserer Kinder sorgen können? Und ich glaube, damit lasse ich es wohl wissen, dass es da noch eine ganze Menge andere Aspekte gibt. Ihr könnt gern in meinen Blog schauen, da wird das noch ein bisschen ausführlicher beleuchtet.
Ihr könnt: euch auch gern meine aktuellen Seminare mal anschauen. Und ich würde mich freuen, wenn ihr mir eine Fünf-Sterne-Bewertung hinterlasst oder die Folge gern weiterleitet. Schön, dass du dabei warst Bis bald.
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